Zwischen Teilzeitarbeit und Vollzeitschule – Welche Zukunft für den Familienalltag
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach ausserfamiliärer Betreuungsangebote will die Stadt Zürich mit dem Pilotprojekt «Tagesschule 2025» bis 2025 eine flächendeckende Ganztagesbetreuung einführen. Die Vereinbarkeit von Familienleben und Berufstätigkeit sowie die Rolle der Schule im Zusammenhang mit der Einführung von Tagesschulen stehen im Mittelpunkt dieses Podiums.
Rückblick
Die Podiumsgäste waren sich darüber einig: Schule muss sich an veränderte gesellschaftliche Erwartungen anpassen. Da diese Erwartungen aber recht heterogen sind, steht die Einführung einer Ganztagesbetreuung nicht in allen Gemeinden zuoberst auf der bildungspolitischen Agenda. Und auch wenn sie eingeführt wird, macht sie alleine die Wunschvorstellung einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht wahr. Wichtig sei es zum einen, die Auswirkungen von Elternschaft auf Berufskarrieren und auf Arbeitsstrukturen genauer zu untersuchen. Zum anderen müsse eine familienfreundlichere Arbeitskultur herrschen: Neben der Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten und flexible Arbeitszeitmodelle bereitzustellen, brauche es auf Seite der Arbeitgeber die Bereitschaft, auf sich verändernde Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen und entsprechend neue Wege zu finden. Nicht nur in der Arbeitswelt, sondern gesamtgesellschaftlich müsse ein Umdenken stattfinden: Fest verankerte geschlechterspezifische Rollenbilder verhindern eine echte Gleichberechtigung und stabilisieren ein Ungleichgewicht in der Arbeitswelt, bei der Kinderbetreuung und bei familiären Aufgaben. Ein solches Umdenken müsste dann auch Konsequenzen auf Sozial-, Familien- und Bildungspolitik haben.