Die Autorin hat eine äussert gut lesbare, inhaltlich stringente und kohärente Masterarbeit formuliert, welche in der umfassenden Bearbeitung und thematischen Einbettung besticht und überzeugt. Die konstante Verdichtung auf inhaltlicher Ebene, ohne Redundanzen zu schaffen, führt zu einer ausformulierten Verständnistiefe als auch zu einer Argumentationsbreite. Das Besondere an ihrer Arbeit ist, dass sie ihren Blick auf einen Punkt in der Schulabsentismusforschung wirft, der bis anhin noch nicht so genau durchleuchtet wurde, nämlich auf die Zusammenarbeit zwischen den zwei Disziplinen Schule und Schulsozialarbeit. Dabei liefert die Autorin theoretisch das Argumentarium dafür, warum diese beiden Disziplinen in einem interprofessionellen – und nicht in einem oftmals falsch verstandenen multiprofessionellem Sinne – zusammenarbeiten sollten. Aufgrund ihrer systematischen und sorgfältigen methodischen Vorgehensweise gelingt es ihr, einen vielfältigen und aussagekräftigen Ergebnisteil zusammenzutragen, der sich zugleich als Apell für den Ausbau der Zusammenarbeit der beiden Disziplinen lesen lässt – und zwar im folgenden präventiven Sinne: die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass es sinnvoll wäre, die Zusammenarbeit nicht erst dann aufzunehmen, wenn ein Fall bereits eskaliert – denn dann können die Vorteile, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit sich bringt, nicht mehr greifen. Der Autorin gelingt es, aufzuzeigen, dass im schulischen Alltag diese interprofessionelle Zusammenarbeit oftmals zu einer wenig gewinnbringenden multiprofessionellen «Nebeneinanderarbeit» verkommt, dem entgegengesteuert werden sollte. Ergänzend zu dieser Diagnose und Forderung liefert sie eine Reihe von Handlungsempfehlungen, die sie aufgrund einer akribischen Betrachtung ihrer Befunde generieren konnte.