Die Autorinnen gehen im Rahmen ihrer Vertiefungsarbeit der Frage nach, wie Kinder mit ADHS – mit und ohne Ritalinbehandlung – im Regelklassenunterricht unterstützt werden können. Es werden theoretische Grundlagen zum Thema aufgearbeitet, der aktuelle Forschungsstand präsentiert und in Bezug gesetzt zu den Erfahrungen von drei betroffenen Personen – einer Lehrperson, einer Studentin mit ADHS und einer Mutter eines Kindes mit ADHS. Aus den gewonnenen Erkenntnissen haben die Autorinnen eine eigene Sammlung von Indikatoren für professionelles Handeln von Lehrpersonen im Unterricht erarbeitet.

Die ausgezeichnete Arbeit bietet Lehrpersonen und weiteren im Schulfeld tätigen Personen eine fundierte aktuelle Aufarbeitung des Wissensstands zum Thema ADHS sowie äusserst hilfreiche handlungsbezogene Vorschläge zur Arbeit im Unterricht und zur Zusammenarbeit mit Eltern von Kindern mit ADHS. Lobenswert hervorzuheben ist, dass die Autorinnen über den erziehungswissenschaftlichen Bezug hinaus auch neurobiologische bzw. medizinische Erkenntnisse behandelt und die Vielseitigkeit der Forschungsbefunde kritisch kommentiert haben. Ihre differenzierten Schlüsse stehen in wohltuendem Kontrast zum im Berufsfeld noch oft anzutreffenden defizitorientierten Umgang mit ADHS. Die Autorinnen bieten keine einfachen Rezepte an. Wenn als Fazit der achtungsvolle Umgang mit den betroffenen Kindern und Eltern vorgeschlagen wird und bezüglich Unterrichts- und Förderplanung nach einem individuell passenden Vorgehen gesucht wird, so ist dies sehr anspruchsvoll, und erscheint gleichzeitig als der einzig nachhaltig sinnvolle Weg.

Die Autorinnen haben sich mit Kinderängsten in der Schule und dem Phänomen der Phantasiegefährten von Kindern befasst. Entstanden ist dabei das wunderschöne Kinderbuch «Das kleine Öppis». Dieses kleine, blaue Wesen mit elf Fingern hilft dem Protagoisten Luca, den Wechsel in eine neue Schule zu meistern. Diesem Hauptstück der Arbeit liegt eine theoretische Auseinandersetzung mit der gewählten Thematik zu Grunde. Weiter illustriert eine Dokumentation den gemeinsamen und intensiven Arbeits- und Lernprozess.

Das Kinderbuch «Das kleine Öppis» ist auf einem hohen sprachlichen Niveau verfasst und berührt durch seine Schilderungen des Alltags von Luca. Diese sind ergänzt durch selbst gestaltete, äusserst gehaltvolle Illustrationen. Die Geschichte bietet Kindern sehr gute Möglichkeiten, sich mit den Phantasiebegleitern zu identifizieren. Die Theoriearbeit kommt in einer kompakten, den Hauptteil gut ergänzenden Form daher und gibt wesentliche Aspekte des Themas Kinderängste und Phantasiegefährten wieder. Die Dokumentation des Entstehungprozesses ermöglicht mit Bildentwürfen, Figuren, Planungsskizzen, Kinderzeichnungen und Beschreibungen des Chline Öppis einen reichen Einblick in die Arbeit der beiden Autorinnen. Die Verbindung aller dieser Zugänge macht den eigenständigen, phantasievoll-kreativen Charakter dieser Arbeit aus.

Dieses Präsentationsportfolio dokumentiert die Auseinandersetzung einer Lehrperson, die Theorie und Praxis (gleichwertig und in Beziehung gesetzt) für die Entwicklung ihrer Berufskompetenz nutzen kann und die in hohem Masse über das geforderte Wissen, die Lern- und Umsetzungsbereitschaft, das Können und damit über die im Lehrberuf entscheidenden Kompetenzen verfügt, um sich auf einer persönlichen theoriegestützten und praxisorientierten Basis stetig weiterentwickeln zu können. Die fünf Portfoliobeiträge zeigen reflektierte persönliche Erfahrungen und einen ausgeprägten Wissensdrang auf der Suche nach eigenen Antworten und Verknüpfungen.

In ihrem Präsentationsportfolio beweist die Autorin eindrücklich, dass sie in hohem Masse über das geforderte Wissen, die Lern- und Umsetzungsbereitschaft, das Können und damit über die im Lehrberuf entscheidenden Kompetenzen verfügt. Mit den aus unterschiedlichen Kontexten und Zeitpunkten ausgewählten Dokumenten gelingt es der Autorin ausgezeichnet, ihren persönlichen Lernweg durch die drei Ausbildungsjahre mit prägnant formulierten Lernfortschritten und Entwicklungen aufzuzeigen. Eine ausgeprägte Stärke dieses Portfolios sind die Theorie-Praxis-Verbindungsleistungen: Es gelingt der Autorin, ein faszinierendes, stringentes Netz von praktischen Erfahrungen und theoretischen Grundlagen und Hintergründen zu weben.

Die Autorin wendet sich in ihrer Portfolioarbeit persönlich bedeutsamen, thematisch sehr unterschiedlichen Themen zu: das Organisieren eines Lichterfestes zur Weihnachtszeit für alle Kinder einer multikulturellen Klasse oder das Erstellen einer Klassenhomepage als Schaufenster zum Klassenzimmer sind Beispiele. Sorgfältige Beschreibungen und differenzierte Reflexionen werden ergänzt durch vielfältige Dokumente, Bilder oder Schülerbeiträge, die Einblick in die Klassenkultur der Autorin gewähren.

Die Arbeit von Kamla Zogg sticht hervor durch die Verbindung von sehr persönlichen, auch berührenden Schilderungen und klarer, theoriegestützter Reflexion. Die vielfältigen und treffend ausgewählten Theoriebezüge veranlassen die Autorin zu intensiver Auseinandersetzung mit ihrer Unterrichtspraxis, mit ihren persönlichen Theorien und Überzeugungen. Dies verleiht der Arbeit ihren eigenständig-produktiven Charakter. Neugier, Offenheit und das Interesse, sich persönlich und professionell weiterzuentwickeln werden als Haltungen deutlich. Neben der inhaltlichen Dichte und der sprachlichen Qualität der Arbeit kommen durch die umfangreiche Sammlung an Dokumenten aus dem Schulalltag auch die kreativen Seiten der Autorin zum Ausdruck. Immer wieder ist spürbar, dass für sie das Lernen der Schülerinnen und Schüler, und zu diesem Zweck auch das eigene Lernen, im Zentrum stehen.

Die Verfasserin untersucht anhand dreier exemplarischer Jugendromane das Eintauchen jugendlicher Protagonisten in fiktionale und virtuelle Erlebniswelten beim Lesen beziehungsweise im Computerspiel.

In ihrer stringenten und kohärent aufgebauten Literaturarbeit ist es Larissa von Kleist gelungen, aufgrund sorgfältiger Auswertung relevanter Forschungsliteratur aus Medienwissenschaft, Literatur- und Erzähltheorie und einer exemplarischen Analyse der Primärquellen durch Textanalyse, die gewählte Fragestellung zu beantworten. Ergänzt wird die Arbeit durch didaktische Überlegungen sowie Reflexionen zur schulischen Praxis (Literaturunterricht, Leseförderung, Medienbildung). Die Arbeit verfolgt einen originellen Ansatz, angetrieben von einer Neugier und Entdeckungsfreude, die dazu führt, dass eine komplexe Thematik interdisziplinär analysiert und lesefreundlich dargestellt wird.