Das Thema Schulabsentismus – Schwänzen – steht im Fokus dieser Arbeit. Die Masterarbeit untersucht, wie Jugendliche Ursachen und Lösungsansätze zum Schulabesentismus sehen und wie Schulabsentismus reduziert werden kann. Diese Arbeit ist eine Denkarbeit: sie integriert und reflektiert wissenschaftliche Befunde, enthält eine eigene Untersuchung und bietet schliesslich auch ein daraus folgendes Präventionskonzept.

Frau Bernhards Masterarbeit leistet einen wertvollen Beitrag zum Dialog. Schulabsentismus ist ein oftmals unterschätztes und falsch eingeschätztes pädagogisches Problem. Während – wie viele Studien zeigen – Lehrpersonen die Gründe für Schulabsentismus weniger in der Schule selber sehen, zeigt die Untersuchung von Frau Bernhard, indem sie die Perspektive der Schüler:innen aufgreift, dass Jugendliche durchaus auch Gründe für das Fernbleiben vom Unterricht in schulischen und institutionellen Aspekten sehen. Die Verfasserin erhebt in Gruppeninterviews mit Sekundar- und Berufsschüler:innen dieses Wissen und entwickelt daraus Präventionsansätze. Damit leistet Frau Bernhard einen zentralen Beitrag, der dabei hilft, Lehrpersonen noch mehr für die Thematik des Schulabsentismus zu sensibilisieren und das Handeln der Schule in diesem Themenkreis noch mehr zu aktivieren. Eine ausnehmend durchdachte, selbständig weitergedachte und nachvollziehbare Arbeit zu einem zentralen Thema liegt hier vor.

Dynamische Geometrie und wie sie mit mathematikdidaktischen Fragestellungen interagieren kann, bearbeitet die Masterarbeit dieser beiden Autoren. Dies in Verbindung mit mediendidaktischen Methoden. Wie werden Probleme gelöst? Wie lernen wir Problemösung? Problemlösung und damit verbundene Prozesse sind im Zeitalter der Digitalisierung ausnehmend relevant. Das Verfasserteam unterscheidet drei Nutzungsarten (Erkenntnisgewinnung, Darstellung und gegenseitige Erklärung) und vermutet aufgrund der Daten einen Mehrwert des Einsatzes von Applets beim Problemlösen und eine unterstützende Wirkung im Bearbeitungsprozess.

Frau Mettler und Herr Jany bearbeiten ihr komplexes Forschungsdesign hervorragend differenziert und stringent. Dabei meistern sie ein hochkomplexes selber entwickeltes Forschungsdesign: videographische Daten aus mehreren Kameraperspektiven mit Aufzeichnung von Bildschirmbewegungen, Text- und Arbeitsdokumente der Lernenden sowie Interviews mit Lernenden nach dem «Problemlösungsprozess». In ausnehmend selbständiger sowie effektiver Weise nutzen Frau Mettler und Herr Jany forschungsmethodologisch Synergien, die sich durch zwei Mitdenkende ergeben. So etwa verwenden sie bei der Kodierung der Videosequenzen zu Problemlöseprozessen der Lernenden Formen der Intercodereliabilität. Explorativ-induktives sowie systematisches Vorgehen ergänzen sich beeindruckend. Eine formal und sprachlich exzellente Arbeit, in der sich ebenso Eigenständigkeit und Zielstrebigkeit des Denkprozesses von Frau Mettler und Herr Jany zeigen.

Der Autor geht in seiner Vertiefungsarbeit der Frage nach, ob Humor das Lernen von Schüler:innen unterstützen kann. Nach der Konsultation von relevanter, aktueller Literatur stellt er fest, dass Humor sowohl indirekt wirkt, indem Humor beispielsweise die Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden verbessert, aber auch direkt, indem Humor beispielsweise die Aufmerksamkeit der Lernenden steigert. Er befragt Schüler:innen sowie Lehrpersonen, unter anderem einen bekannten Komiker und ehemaligen Lehrer. Die Antworten aus der Praxis unterstreichen die Bedeutung von Humor für die Begleitung von Lernprozessen der Schüler:innen.

Es gelingt Pascal Buchmann in seiner inhaltlich dichten Vertiefungsarbeit, einer originellen, erfrischenden Fragestellung nachzugehen, bei welcher die Relevanz für den Berufsalltag einer Lehrperson sehr deutlich wird. Seine gut dokumentierte Herangehensweise wirkt eigenständig und engagiert. Die Arbeit ist stringent aufgebaut, den Ausführungen kann gut gefolgt werden. Auch Grenzen der Untersuchung werden passend thematisiert. Insgesamt hat Herr Buchmann das Maximum aus der «Ausgangslage» Vertiefungsarbeit herausgeholt. Bilanzierend äussert er: «Humor hat in der Schule viele Chancen: Er kann die Beziehung zwischen Lernenden und Lehrenden verbessern, das Klassenklima entspannter gestalten, motivierend wirken, die subjektive Bewertung der Lehrperson aus Sicht der Lernenden steigern, für die Klassenführung genutzt werden und das Selbstvertrauen sowie die Gesundheit stärken.»

In ihrem Präsentationsportfolio lässt die Autorin die Leser:innen an einer lustvollen Expedition durch Theorie und Praxis ihres Kompetenzerwerbs zur Sekundarlehrperson teilhaben. Sie geht in den fünf Portfolioeinträgen dem eigenverantwortlichen Lernen im Französischunterricht und der Bedeutung des Lebensweltbezugs im Unterricht nach, untersucht wie sie im Sportunterricht maximale Bewegungszeit mit explizitem Wissen kombinieren kann, widmet sich der Gestaltung des ersten Schultags und dem Bezug zur Lebenswelt der Schüler:innen und setzt sich mit neuen Prüfungsformen auseinander.

Mit Genauigkeit und Sorgfalt verfasst, zeugt das Präsentationsportfolio von einer hohen Sachkenntnis und Reflexionsfähigkeit und bringt auch Frau Grubenmanns Grundhaltung und Selbstverständnis als Lehrerin gut zum Ausdruck – nicht den vermeintlich einfachsten Weg des Unterrichtens zu gehen, sondern nach besonderen Wegen zu suchen, um ihre Schüler:innen optimal fördern und unterstützen zu können. In ihrem Präsentationsportfolio gelingt es Frau Grubenmann in überragender Weise, Theorie und Praxis miteinander in Bezug zu setzen! In den Worten des Mentors, der die Arbeit beurteilt hat: «Die glasklare Strukturierung, die hohe Intensität des Denkens aber auch die Lust auf Auseinandersetzung mit dem Mikrokosmos Schule sind kaum zu übertreffe». Die Jury schliesst sich dieser Einschätzung an.